Foto: Teva, ratiopharm, Screenshot/DAZ

Da gibt’s auch was von ratiopharm

Wo soll es nach dem Pharmaziestudium hingehen? Hat man sein Diplom erst einmal in der Tasche, ­stehen einem zahlreiche berufliche Optionen offen. Neben der öffentlichen Apotheke, der Krankenhausapotheke, Behörden und Krankenkassen bietet sich auch die Pharmaindustrie als Arbeitgeber an – und da gibt’s auch was von ratiopharm. Neugierig?

Die Marke ratiopharm kennt jeder. Das Unternehmen, das hinter der Marke steht, ist Teva und hat seinen Sitz im baden-württembergischen Ulm sowie im nahe gelegenen Blaubeuren/Weiler. An den beiden Standorten arbeiten aktuell rund 2900 Mitarbeitende. Seit 2010 ist die ratiopharm-Gruppe Teil des weltweit agierenden israelischen Pharmakonzerns Teva. Deutschland wurde mit der Übernahme von ratiopharm der größte Produktionsstandort innerhalb des globalen Teva-Konzerns. In Blaubeuren/Weiler steht die größte Produktionsanlage zur Herstellung konservierungsmittelfreier Nasensprays in Europa. Der Standort Ulm ist neben der pharmazeutischen Produktion auch auf die Herstellung hochkomplexer biotechnologischer Arzneimittel für die Behandlung schwerwiegender Krankheiten spezialisiert.

Familiäre Atmosphäre & weltweites Netzwerk
Seiner Gründungs-Philosophie ist ratiopharm auch unter der Flagge von Teva treu geblieben: die wichtigsten Arzneimittel für alle Menschen zugänglich und bezahlbar zu machen. Und als Arbeitgeber legt Teva Wert auf eine familiäre Atmosphäre. Gemeinschaftsgefühl wird großgeschrieben, gleichzeitig arbeitet man im Unternehmen als Teil von Teva aber auch in einem weltweiten Netzwerk. Das bietet viele Chancen, findet Andreas Burkhardt, Geschäftsführer von Teva Deutschland und Österreich: „Das ratiopharm-­spezifische Wir-Gefühl ist allgegenwärtig, auf den Zusammenhalt im Team sind wir sehr stolz. Gleichzeitig bietet die ­Teva-Welt viele internationale Schnittstellen, innovative ­Arbeitskonzepte und flache Hierarchien. Unsere Mitarbeitenden schätzen diese besondere Kombination sehr.“ Eigene Ideen und Impulse für Optimierungen sind jederzeit erwünscht. Und für den persönlichen und beruflichen Fortschritt bietet Teva nach eigener Aussage eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Weiterentwicklung.

Mögliche Berufsfelder
Vor der beruflichen Weiterentwicklung steht am Ende eines Pharmaziestudiums allerdings zunächst der Berufseinstieg. Mögliche Einstiegsbereiche bei Teva für die Marke ratiopharm nach dem Pharmaziestudium sind:
Pharmakovigilanz (Arzneimittelsicherheit): Aufgaben der Abteilung Pharmakovigilanz sind die
Bewertung von eingehenden Verdachtsfällen von ­Nebenwirkungen nach der Zulassung und Markteinführung von Arzneimitteln sowie die fortlaufende Überwachung der Risiken in Relation zum ­Nutzen eines Arzneimittels nach der Zulassung.
Medical Affairs: Medical Affairs Manager übernehmen in Pharmaunternehmen eine zentrale Aufgabe. Sie verantworten die Planung und Koordination ­klinischer Studien, sammeln Informationen über Produkte und geben diese an Mitarbeiter oder ­Kunden weiter.
Manufacturing, Science & Technologies (MS&T): Das typische Profil eines MS&T-Spezialisten umfasst die Überwachung und Optimierung von ­Herstellungsprozessen. Produktionsabläufe werden gesteuert, Prozessparameter angepasst und Produktionsstrategien entwickelt.
Sales: Im Bereich Sales geht es um den Vertrieb und die Vermarktung von Arzneimitteln, Nahrungs­ergänzungsmitteln etc. Teil des Sales-Bereichs ist z. B. der Pharma-Außendienst.
Qualified Person (QP)/sachkundige Person: Die sachkundige Person ist ein Begriff aus dem europäischen Arzneimittelrecht. Sie ist verantwortlich für die Einhaltung der entsprechenden arzneimittelrechtlichen Vorschriften über Herstellung, Prüfung und Freigabe vor Inverkehrbringen eines Arzneimittels.

Verschiedene Benefits
Neben einem interessanten Job mit einer attraktiven Vergütung warten bei Teva laut Unternehmenswebsite verschiedene Benefits auf Mitarbeitende. Dazu gehören unter anderem die Möglichkeit des mobilen Arbeitens, ein Jobticket für Bus und Bahn, eine betriebliche Altersvorsorge sowie Möglichkeiten weiterer Pflegezusatz-
oder Berufsunfähigkeitsversicherungen, eine Auswahl an gesundheitlichen Programmen und Aktivitäten, z. B. Vorsorgescreenings und Angebote zur Ernährungsberatung, sportliche Angebote wie die „Bewegte Pause“ oder gemeinsame Lauftrainings, Lern- und Entwicklungs­programme wie Sprachtrainings sowie eine firmeneigene Kindertagesstätte, die Mitarbeiterkinder im Alter zwischen sechs Monaten und sechs Jahren betreut und als Sportkindergarten besonderen Wert darauf legt, dass die Kinder ihren Bewegungsdrang voll entfalten können.

Einstieg über Praktika
Natürlich kann man erst sein Studium abschließen und sich dann Gedanken darüber machen, wo man arbeiten möchte. Eine gute Möglichkeit, um sich über ein Unternehmen und ein dort mögliches Arbeitsfeld bereits vorab zu informieren, sind jedoch Praktika. Und da das Pharmaziestudium ohnehin ein praktisches Jahr verlangt, von dem nur die Hälfte in der öffentlichen Apotheke verpflichtend absolviert werden muss, kann die andere Hälfte für dieses „In-die-Pharmaindustrie-Reinschnuppern“ genutzt werden. Teva bietet aktuell (Stand 17.7.2024) auf seiner Website mehrere Stellen für Pharmazeuten im Praktikum an. Angebotene Arbeitsbereiche sind dabei Medical ­Affairs, MS&T oder Arzneimittelsicherheit, wobei betont wird, dass man als Praktikant auch die Möglichkeit hat, Einblicke in die Aufgaben anderer Abteilungen zu erhalten und angrenzende Fachgebiete kennenzulernen. Für einen gelungenen Einstieg soll das bei Teva praktizierte Patensystem dienen. Wer neu ins Unternehmen kommt, wird von einer Patin oder einem Paten betreut, die oder der einen in die Abteilung einführt, die Kolleginnen und Kollegen vorstellt, Aufgaben erklärt sowie Ansprechpartner:in für alle aufkommenden Fragen ist.

Einen guten Einblick über die Möglichkeiten, als Pharmazeut im Praktikum bei Teva zu arbeiten, bietet ein Video, in dem bereits hier tätige Praktikanten ihre Arbeits­bereiche und Aufgaben vorstellen. (Foto: Teva, ratiopharm, Screenshot/DAZ)

Dr. Beatrice Rall

hat an der Universität Hohenheim Ernährungswissenschaft studiert und im Fach Pharmakologie am Pharmakologischen Institut der Universität Tübingen (Arbeitskreis Prof. Ammon) promoviert. Nach der Promotion und einem Praktikum im Verlagsbereich kam sie als Redakteurin zur DAZ.