Stress kann im Pharmaziestudium zu deinem größten Feind werden. Allerdings sind nicht nur Pharmaziestudierende betroffen: Eine Onlineumfrage der Universität Potsdam mit über 18.000 Teilnehmern ergab, dass das Stressniveau der gesamten deutschen Studentenschaft über dem Durchschnitt der Bevölkerung liegt. In einer britischen Umfrage aus dem Jahr 2019 berichteten 87,7% der 37.500 befragten Studierenden unabhängig vom Studienfach von Unruhe- und Angstzuständen.
Wissenschaftler beschäftigen sich schon länger mit der Frage, wie man Stress im Studium reduzieren kann. Besonders wichtig ist, Mitgefühl für sich selbst zuzulassen. Damit ist kein Selbstmitleid gemeint, sondern zu verstehen, dass Irren menschlich ist – und man selbst nur ein Mensch. Damit sinkt der Druck der Anforderungen. Man bekommt mehr Luft zum Atmen und kann nicht nur bewusster mit sich selbst, sondern auch mit seinen Mitmenschen umgehen.
Die Studie der Universität Potsdam ergab, dass Studierende mit einem Nebenjob weniger gestresst als diejenigen ohne sind. Doch dies ist in der Pharmazie nur schwer zu realisieren, wenn im Durchschnitt fast 40 Stunden pro Woche ins Studium investiert werden. Ein zusätzlicher 20-Stunden-Knochenjob würde dich wahrscheinlich nicht entlasten. Aber vielleicht kannst du deine Interessen umsetzen: würdest du z. B. gerne mehr Fachzeitschriften lesen, findest aber keine Zeit dazu, könntest du diesem Wunsch als Newseditor für Onlineressourcen nachgehen. Eine Nebenbeschäftigung ermöglicht dir mehr finanzielle Freiheiten und schult deine Organisationsfähigkeit. Wer sich besser organisieren kann, ist weniger gestresst – und das kann geübt werden.
Außerdem entschärfen ein Nebenjob oder auch Hobbys, denen du nachgehst, deinen Tunnelblick: Der Stress fühlt sich weniger schlimm an, wenn du deinen Fokus nicht nur auf eine Sache lenkst. Projekte jenseits des Studiums, bei denen du künstlerisch, sportlich, sozial oder anderweitig aktiv wirst, helfen dir nicht nur zu entspannen. Denn bist du es gewohnt, Hürden auf unterschiedlichsten Ebenen zu meistern, findest du oft kreativere Lösungen. Und so kann es sein, dass dir Schwierigkeiten, die dir das Studium stellt, weniger schwierig vorkommen.